Follow me on Pinterest

Follow Me on Pinterest

28. Juni 2014

Kindheitserinnerungen


Eigentlich wollte ich ja diesen Monat bei tastesheriff-ich backs mir aussetzen. Doch als ich das Motto gelesen habe, konnte ich nicht anders: Kindheitserinnerungen

Ich habe mir ein Glas Wein eingeschenkt, mich auf meinen Balkon gesetzt und Zwiesprache mit meiner Oma gehalten. Sie sitzt irgendwo da droben auf einem Stern und das ist meine Art sie auf dem Laufenden zu halten - hat sie doch so Vieles nicht mehr mit mir teilen können. 

Meine Oma, Emmi Schuster, war fast wie eine Schwester. Unermüdlich hat sie in meinem Kaufladen eingekauft und war für jeden Spaß zu haben. Bei ihr durfte ich Bettenburgen bauen, ungenießbare Gewürzsuppen kochen, an einem Seil befestigte Stofftiere auf die gegenüberliegenden Garagen schmeißen und zündeln was es hergab. 

Kulinarisch wurde ich aufs Feinste verwöhnt, obwohl meine Oma alles andere als eine klassische Hausfrau war. Sie kochte nicht viel, aber wenn sie loslegte, dann war es besonders fein. Tafelspitz mit dreierlei Soßen (Tomate, Meerrettich, Dill), die jährliche Weihnachtsente, Schinkennudeln aus dem Ofen oder die weltbesten Pflaumenknödel. 

Um dieses kulinarische Erbe nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, habe ich meine Mama vor ein paar Jahren gebeten, alle Rezepte aufzuschreiben. 



Interessanterweise gibt es kaum Kuchenrezepte, was wohl daran liegt, dass erst ich die familiäre Leidenschaft fürs Backen entdeckt habe. Doch ein paar "Glücksbringer" für meinen Pa und mich gab es trotzdem: Maromor- oder Schokokuchen, Erdbeerkuchen oder Streuselkuchen jeder Art.

Weil ich noch Rhabarber vom Marmelade einkochen übrig hatte, habe ich ganz schnell einen Obst-Streusel gemacht, wie es früher ganz einfach hieß - noch weit vor der neumodischen "Crumble" Zeit und auch damals durchaus schon ohne Boden. Und so geht's:

Rhabarber putzen, in mundgerechte Stücke schneiden und in eine ofenfeste Form mit ein wenig Flüssigkeit geben (Saft oder Wasser nach Belieben). 

Für die Streusel 200g Butter, 200g Mehl, 200g Zucker und die Geheimzutat meiner Oma - eine Hand voll Schmelzflocken - mit den Händen bröselig vermengen und über den Rhabarber streuen. 

Bei 200 Grad für ca. 50-60 Minuten auf der unteren Schiene in den Ofen und am Besten noch warm mit ganz viel Vanilleeis genießen! 


1 Kommentar:

  1. Oh wie schön!!! Ich freu mich über das Zwiegespräch und drück Dich!! Bei mir gehört Tafelspitz auch zu einer meiner grössten Kindheitserinnerungen!!
    Liebste Grüsse
    Claretti

    AntwortenLöschen